Kiebitz - Vogel des Jahres 2024

Bedrohter Wiesenbrüter braucht mehr Feuchtgebiete, das entschied die öffentlichen Vogelwahl vom NABU.

Früher waren Kiebitze weit verbreitet, doch aufgrund der Trockenlegung von Feuchtwiesen und einer intensiveren Landwirtschaft haben sich ihre Populationen erheblich verringert. Infolgedessen lautete der Slogan des Kiebitzes während der vierten öffentlichen Vogelwahl im Herbst 2023 „Wasser marsch!“ – und schließlich setzte er sich erfolgreich gegen vier weitere Kandidaten durch. Daher trägt der Kiebitz ab dem Jahr 2024 erneut den Titel „Vogel des Jahres“. Bereits im Jahr 1996 wurde er vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) zum Jahresvogel ernannt.

Der Kiebitz ist stark gefährdet, denn in Deutschland wurden zuletzt lediglich etwa 42.000 bis 67.000 Brutpaare registriert. Die drastischen Rückgänge in seiner Population stellen einen langanhaltenden besorgniserregenden Trend dar: Allein zwischen 1980 und 2016 ist die Anzahl um 93 Prozent gesunken. Auch auf europäischer Ebene hat sich die Population des Kiebitzes um mehr als die Hälfte verringert. Mittlerweile wird der Kiebitz auf dem gesamten europäischen Kontinent als gefährdet betrachtet, und auf nationaler Ebene in Deutschland wird er sogar als stark gefährdet eingestuft.

Zu den vorrangigen Schutzmaßnahmen gehört die Bewahrung naturnaher Lebensräume. Die Renaturierung von Auen und Niederungen sowie die Wiedervernässung von Feuchtwiesen spielen dabei eine bedeutende Rolle. Eine entscheidende Maßnahme besteht in der intensiven Überwachung bekannter Brut- und Rastplätze, um sie vor störenden menschlichen Eingriffen zu schützen.

Faktencheck - Was Sie noch nicht über den Kiebitz wussten:

  • Der Kiebitz verdankt seinen Namen seinem einprägsamen Ruf „kie-wit“. Er ist ein überaus langlebiger Vogel und kann bis zu 24 Jahre alt werden.
  • Oft wollen Männchen die Weibchen beeindrucken, indem sie kleine Mulden scharren und Gräser rupfen – auch „Scheinnisten“ genannt. Spektakuläre Flugmanöver sollen den Weibchen während der Balz ebenfalls imponieren.
  • Kiebitze gelten als recht mutige Vögel: Fressfeinde werden oft von mehreren Kiebitzen angegriffen und erfolgreich vertrieben.
  • Seine Eier waren früher eine Delikatesse. Inzwischen ist es verboten, diese zu essen und zu sammeln.

Die neue Broschüre des NABU gibt Tipps: Praxishandbuch Kiebitzschutz

Helfen Sie den Mooren und somit auch dem Kiebitz!

Der Kiebitz lebt auf feuchten Wiesen, Weiden, Sümpfen – und Mooren. Helfen Sie mit einer Patenschaft, das einzigartige Ökosystem Moor zu bewahren – für Klimaschutz und Artenvielfalt. Mit einer Spende können auch Sie sich für diese besonderen Naturlandschaften einsetzen. Jeder Beitrag hilft!

Ich möchte helfen!

 

Quelle: NABU