Mehr Lebensraum im Moor

Moore bieten seltenen Tieren und Pflanzen Lebensraum und Schutz. So wie diesen besonderen Moor-Lebewesen.

Moore bieten seltenen Tieren und Pflanzen Lebensraum und Schutz. Durch die Trockenlegung wird dieser zerstört, wodurch zahlreiche Arten vom Aussterben bedroht sind. Mit Moorfrosch, Bakassine, Wollgras oder Sonnentau sind nur ein paar genannt. Im folgenden wollen wir Euch kurz ein paar der besonderen Moor-Lebewesen vorstellen.

Bekassine

Es ist gar nicht so leicht, die Bekassine (Gallinago gallinago) im Moor oder auf einer Feuchtwiese zu entdecken. Der taubengroße Vogel ist eine mittelgroße Art der Schnepfen, mit dem kugeligen Bauch und dem beige-braunen Federkleid mit den hellen Streifen an Kopf und Oberseite, ist sie ein Meister der Tarnung. Um sich noch besser vor Fressfeinden zu schützen, ist die Bekassine besonders gerne in der Morgen- und Abenddämmerung aktiv und macht sich auf den Weg zu ihren Lieblingsplätzen an flachen Gewässerrändern, auf überfluteten Wiesen oder Torfstichen. Mit ihrem auffälligen langen Schnabel stochert die Bekassine im weichen Boden nach Nahrung. Neben Würmern, Schnecken und Insekten stehen ab und an auch Beeren und Samen auf dem Speiseplan.

Die immer intensivere Bewirtschaftung und die damit einhergehende Trockenlegung von Mooren haben dazu geführt, dass Bekassinen bei uns heute nur noch in eng begrenzten Schutzgebieten und auf renaturierten Flächen zuhause sind.

Moorfrosch

Ende März ereignet sich ein kleines „blaues Wunder" in den Mooren, das sehr beliebt bei Naturfotografen ist. Der Grund hierfür ist der männliche Moorfrosch (Rana arvalis). Um in der Laichzeit den Weibchen zu imponieren, können die Männchen für einen kurzen Zeitraum eine intensive Blaufärbung entwickeln.
Der Moorfrosch gehört zu den kleineren Froscharten und erreicht maximal eine Größe von sieben Zentimetern. Bevorzugt besiedelt der Moorfrosch Lebensräume mit hohem Grundwasserstand, wie Zwischen- und Niedermoore, sumpfiges Grünland oder Nasswiesen.

Durch Zerstörung seines Lebensraumes oder durch Verschmutzung von Gewässern durch Müll, Abwässer, Dünger und Umweltgiften sind die Bestände des Moorfrosches gefährdet. Nach Bundesnaturschutzgesetz zählt der Moorfrosch zu den streng geschützten Arten, diese dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden!

Sonnentau

Die mysteriös aussehende Pflanze nennt sich Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia). Sie ist ein wahrer Überlebenskünstler und hervorragend an die extremen Standortbedingungen in Mooren angepasst.

Seinen Namen hat der Sonnentau von den Sekrettröpfchen an den Blatträndern, die in der Sonne wie Tautropfen glitzern. Diese Sekrettröpfchen sind allein dazu da, um kleine Insekten wie Fliegen und Mücken anzulocken. An den vermeintlichen Tautropfen wollen die Insekten ihren Durst stillen. Doch der Tautropfen entpuppt sich als klebriger Schleim, dem das Opfer nicht mehr entkommt.

Zusammengefasst ist der Sonnentau eine mehrjährige, krautige, etwa 5 bis 20 Zentimeter hohe, aber fleischfressende Pflanze.

Wollgras

Im Frühling bietet das Moor ein besonderes Naturschauspiel - ab April steht das Wollgras in voller „Blüte", so sagt man und doch ist der Fruchtstand gemeint. Wollgräser besitzen Früchte an langen, weißen Wollfäden, die das Moor in ein Meer aus Wattebäuschen verwandelt. Sie wachsen als krautige Pflanzen mit Wuchshöhen von 10 bis 60 Zentimetern vor allem in Hochmoor- oder Sumpfgebieten.

Man unterscheidet zwei Arten: Das Schmalblättrige Wollgras (Eriophorum angustifolium) ist meist die erste Pflanze, die neu geschaffenen Lebensräume in Wiedervernässungsflächen besiedelt. Sie können auf dem Torf schnell großflächige Rasen bilden und besitzen 3-5 manchmal sogar bis zu 8 Wollbüschel. Das Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum) hingegen bildet nur ein einziges weiße Wollbüschel am Ende des Stängels. Mit seinen faserig zerfallenden Blättern trägt das Wollgras wesentlich zur Torfbildung bei.

Hochmoor-Bläuling

Dieser Schmetterling ist in Deutschland einer der seltensten Vertreter der Bläulinge, sein Lebensraum ist auf Hochmoore abgestimmt. Das Männchen ist auf der Flügeloberseite violettblau gefärbt, das Weibchen dunkelbraun. Beide Flügelunterseiten zeigen außerdem eine Vielzahl deutlicher schwarzer Flecken.

Auf der Unterseite des Hinterflügels befindet sich ein auffälliger, orange Randfleck, welcher ein unverwechselbares Erkennungsmerkmal darstellt. Die Falter saugen Wasser an feuchten Torfmoosen, an Tierkot und an Blüten von Glocken-Heide und Moosbeere.

Die Art (Plebejus optilete) gilt als besonders geschützt und ist auf der Roten Liste als stark gefährdet eingestuft. In Teilen Deutschlands ist die Art sogar vom Aussterben bedroht, denn das Überleben des Schmetterlings hängt von der Erhaltung der letzten noch verbliebenen Moore ab.