Guide: Nachhaltig leben

Nachhaltig leben ist inzwischen nicht nur unglaublich wichtig, sondern auch unglaublich einfach.

Es gibt unzählige Dinge, die jeder von uns im Alltag tun kann, um Ressourcen zu sparen – und das ohne großen Aufwand oder zusätzliche Kosten. Nachhaltig zu leben kann sogar bedeuten, Geld und Zeit zu sparen. Wir haben einfache Tipps für mehr Klimaschutz im Alltag zusammengetragen.

1. unverpackt einkaufen

Von der Gemüseverpackung über Einwegflaschen bis zur Brottüten: beim Einkaufen entsteht oft eingigantischer Verpackungsmüllberg. Besser ist es, Einkäufe in eigenen Verpackungen zu transportieren und Getränke in Mehrwegflaschen zukaufen oder direkt Leitungswasser zu trinken. Unverpacktes Obst, Gemüse und Backwaren lassen sich in Gemüsenetzen oder im Stoffbeutel transportieren und Lebensmittel aus der Frischetheke in Dosen verpacken. Im Unverpackt-Laden werden Supermarkt-Lebensmittel, wie Nudeln, Mehl, Müsli, aber auch Kekse und Tee in eigene Gläser abgefüllt.

2. Saisonal und regional ernähren

Lebensmittel um die halbe Welt zu fliegen, verursacht viel CO2. Beim Einkaufen von Obst und Gemüse auf einen regionalen Ursprung und kurze Transportwege achten. Auch eine saisonale Ernährung schont das Klima, denn was gerade Saison hat, muss nicht energieintensiv – etwa in klimatisierten Gewächshäusern– produziert werden. Ein Saisonkalender hilft dabei, Saisonprodukte zu erkennen. Die klima-freundlichste Formel: regional und saisonal einkaufen. Das gelingt besonders leicht auf dem Wochenmarkt mit regionalem Angebot oder direkt auf dem Bauernhof.

3. Tierprodukte ersetzen

Industrielle Tierprodukte wie Fleisch, Milchprodukte und Eier sind zwar oft im Einkauf günstig, haben aber dennoch ihren Preis. Sie verursachen Unmengen an Treibhausgasen durch die Futtermittel, die Ausscheidungen der Tiere, den Unterhalt, die Verarbeitung sowie den Transport der fertigen Tierprodukte. Besser ist es, Tierprodukte in Maßen zu konsumieren und häufiger auf pflanzliche Alternativen wie Tofu oder Hafermilch zurückzugreifen.

4. Insektenfreundlich gärtnern

Sollten Sie einen Garten oder einen Balkon haben, kann auch hier einiges für unsere Umwelt getan werden. Gestalten Sie tierfreundliche Grüninseln mit heimischen Wildpflanzen und schenken Sie Schmetterlingen, Bienen und anderen Insekten damit ein buntes Zuhause. Achten Sie beim Kauf von Erde darauf, dass diese torffrei ist, und geben Sie Wildbienen und anderen Insekten mit einem Insektenhotel die Möglichkeit zu nisten.

5. Strom sparen

Ob Ökostrom oder konventioneller Strom: Alles muss erst mal erzeugt und dann transportiert werden. Um sinnloseEnergieverschwendung zu vermeiden, empfiehlt es sich, sparsame und langlebige Elektrogeräte anzuschaffen oder auf das ein oder andere Gerät zu verzichten. Zudem sollte auch bei versteckten Stromfressern wie Handyladekabel, Netzstecker, Radios, Mikrowellen immer der Stecker gezogen werden, wenn sie gerade nicht im Gebrauch sind. Auch imStandby-Modus verbrauchen sie die ganze Zeit Energie.

6. Heizung runterdrehen

Unsere Heizung ist einer der größten Energieschlucker und CO2-Verursacher im Haushalt. Etwa 20 % der zuhause benötigten Energie wird für die Heizung verwendet. Da lohnt sich jedes Grad Celsius, das eingespart wird: 1°C weniger spart jeweils 5 % Heizkosten, Energie und CO2. Nicht die ganze Wohnung muss warm sein: Im Wohnbereich reichen in der Regel 20 °C, im Bad 22 °C und in der Küche 18 °C. Im Schlafzimmer sind für einen erholsamen Schlaf 16 °C empfehlenswert.

7. Länger tragen

Für jedes Kleidungsstück – wie auch für andere Gebrauchsgegenstände – entstehen bei Anbau, Herstellung, Transport, Verpackung, Gebrauch und abschließen dem Recycling ansehnliche Mengen CO2. Bio-Baumwollkleidung schneidet deutlich besser ab, als erdölbasierte Plastikfaser-Kleidung. Besser ist: wenig neue Kleidung kaufen und diese länger tragen. Abgelegte Kleidung kann über Tauschboxen, Tauschpartys oder den Second Hand-Laden noch ein zweites Leben bekommen.

8. Gegenstände teilen

Manche Gegenstände finden sich in jedem Haushalt, ohne dass sie ständig genutzt werden. Bohrmaschine, Werkzeug, Reisekoffer und Nähmaschine sind zwar nützlich, aber den größten Teil der Zeitliegen sie ungenutzt herum und nehmen Platz ein. Statt neu kaufen einfach in der Nachbarschaft, im Freundes- oder Familienkreis selten genutzte Gestände ausleihen und Geld sparen. Auch eine Möglichkeit: Gebrauchsgegenstände gemeinsam anschaffen und sich die Kosten teilen.
Und wenn etwas gekauft wird, dann den Lokalhandel unterstützen. Denn was weit transportiert wird oder per Onlineversand hin- und zurück geschickt wird, verbraucht viel indirekte, sogenannte „graue” Energie und verursacht viel CO2.

9. Autofrei bewegen

Der Verkehr ist einer der Hauptverursacher von CO2 in Deutschland und Autos haben den größten Anteil daran. Beider Verbrennung von Kraftstoffen entstehen viele Treibhausgase, die die Klimakrise weiter beschleunigen. Ein zusätzliches Problem: Autos mit Verbrennungsmotoren machen viel Lärm, produzieren Abgase und Feinstaub und schaden so Mensch und Natur. Besser für das Klima und unsere Gesundheit: wo immer möglich, kurze Strecken zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen und mittellange Strecken mit dem Bus oder der Bahn erledigen.

10. Nachhaltig reisen

Eine Reise mit dem Flugzeug bringt die eigene CO2-Bilanz schnell ins Ungleichgewicht. Vor allem Kurzstreckenflüge lassen sich prima mit der Bahn erledigen, dauern dabei nicht viel länger und sparen vor allem viele Treibhausgase sowie manchmal auch bares Geld und Stress ein. Aber auch längere Reisen lassen sich prima im europäischen Bahn-Netz erledigen und im Zweifelsfall immer noch mit dem Reisebus oder dem eigenen Auto erledigen.

 

Quelle: NABU
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