Zu Besuch im Tannenbusch-Moor

Im Naturpark Niederlausiter Landrücken erkundeten wir einen Wald, der als Wasserrückhalt für ein Moor dient.

Als Land der Gegensätze präsentiert sich die Naturlandschaft im Süden Brandenburgs: Der namengebende Landrücken ist von weiten Wäldern bedeckt; an seinem Fuß entspringen Quellen, die Moore, kleine Bäche und Teichlandschaften speisen. In der Ebene erstrecken sich Ackerlandschaften, in die kleine Dörfer mit Feldsteinkirchen, Herrenhäusern und ländlichen Parkanlagen eingestreut sind. Im Herbst sorgen tausende im Luckauer Becken rastende Kraniche und Wildgänse für ein besonders eindrucksvolles Spektakel. Im Frühjahr zieht Brandenburgs größte Möwenkolonie Vogelfreunde an. Sehenswert sind die Orte Luckau, Fürstlich Drehna und Altdöbern mit ihren historischen Bauten. 

Der Borcheltsbusch ist das größte erhaltene Moor im Naturpark, die Besonderheiten des Gebiets sind die vielen Quell- und Hangmoore an den Flanken des Niederlausitzer Landrückens. Durch Meliorationsmaßnahmen für die Landwirtschaft und den gleichzeitigen Grundwasserentzug durch die Braunkohletagebaue litten die Moore jahrzehntelang an Wassermangel. Mit dem Grundwasserwiederanstieg, der 2005 auch entlang des Landrückens einsetzte, haben sich die Bedingungen geändert.
Die Naturparkverwaltung nutzt die Chance, den Landschaftswasserhaushaltes zu verbessern und die letzten Moorflächen im Naturpark zu sichern und wiederzubeleben.

Moore sind wichtiger Lebensraum für an Feuchte angepasste Tier- und Pflanzenspezialisten. Sie erfüllen eine wichtige Wasserspeicherfunktion und nützen durch die Bindung von Kohlenstoff im Torfkörper und ihre kühlende Wirkung zugleich dem Klimaschutz.

Aus Berlin machten wir uns auf den Weg nach Luckau, genauer gesagt dem Ortteil Fürstlich Drehna, denn hier befindet sich das Büro des Naturparks Niederlausiter Landrücken. Mit dem Leiter des Naturparks Udo List, gingen wir durch den nahegelegenden Tannenwald. In den 1950er Jahren wurden hier Gräben gebaut, um den Wald zu entwässern. Das naheliegende Tannenbusch Moor verlor so an Wasserrückhalt. Um den Wasserrückhalt für das Moor zu sichern, müssen Holzschellen gebaut werden. Drei bis vier Holzpfähle werden dazu in den Graben geschlagen und Bretter quer davor gelegt, die Höhe der Pfähle bestimmt den Wasserüberlauf. Regnet es viel, kann überschüssiges Wasser überlaufen. Der gewünschte Wasserpegel wird immer aufrecht erhalten.

Eine alte Holzschwelle existiert bereits, muss jedoch erneuert werden, da sie morsch und undicht ist. Für den Anfang wird eine neue Schwelle hinter die alte gebaut. Das wäre für Udo List das vierte Teilprojekt zur Renaturierung des Tannenbusch Moors und wir von WE WANT MOOR freuen uns sehr, bald dieses Projekt zu betreuen.

Quelle: Naturpark Niederlausitzer Landrücken und Landesamt für Umwelt